
An diesem Sonntag hat das Funkhaus die Ehre ganz besondere Gäste auf seiner Wiese begrüßen zu dürfen. Neben Acts wie Dasha Rush, Shakleton & Takumi Motokawa und dem Natural/Electronic.System sorgen John Osborn und Paul Spymania für sphärische Klänge jenseits der 130bpm, die ihre Zuhörer zum Verweilen, Senieren und entspanntem Beisammensein einladen, eine Gelegenheit mich mit dem DJ, Producer und Tanstaafl Records Mitbegründer John Osborn zu unterhalten, der heute ein ganz spezielles Set zum Besten gibt.

Heute spielst du ein exklusives Ambient-Set, wie kommt es dazu?
Die Idee, eine reine Ambient-Veranstaltung zu machen, hatte ich zusammen mit meiner Frau. Sie schätzt dieses Genre sehr und als ich damals in London mit dem Djing begonnen habe, habe ich größtenteils Chill-Out Musik aufgelegt und gesammelt, wie zum Beispiel „Future Sound of London“, eben das Ambient House Zeug, was in London zu jener Zeit sehr angesagt war... und bekannt geworden bin ich dann als Techno und House DJ. So war das heute quasi eine Gelegenheit, die wir uns geschaffen haben.
Was sind deine größten musikalischen Einflüsse?
Rock, Psychedelic, Trance, Techno, House, Dub... alles hat mich auf eine Art beeinflusst und ich kann nicht sagen, welche Musik das im Speziellen war oder einen bestimmten Musiker ausmachen. Mein musikalisches Interesse ist nicht größtenteils dancefloor fokussiert, sondern definitiv sehr breit gefächert und ich höre daheim kaum House und Techno, das mache ich, wenn ich unterwegs bin... beim Fahrradfahren oder im Training.
Was inspiriert dich im Allgemeinen an deinen Produktionen zu arbeiten? Sind das andere Produktionen?
Definitiv höre ich mir andere Sounds an und finde die ein oder andere Produktion besonders inspirierend, das gibt mir die Energie und das Verlangen musikalisch tätig zu werden, aber ich versuche nicht wirklich einen speziellen Sound zu erzeugen, ich versuche die Musik zu machen, die ich machen kann und sie so authentisch wie möglich zu halten... das Wichtigste ist die Authentizität in der Musik. Darüber hinaus bin ich ein großer Sci-Fi Fan, ich bin eine spirituelle Person, das Konzept des Kosmos und des Universums und jeglicher anderen Art von Fiktion... ich mag Musik, die sich so anhört als wäre sie von irgendwo anders.
Du legst bereits schon seit 20 Jahren auf, gab es Zeiten, in denen du etwas komplett anderes machen musstest?
Ja, das passiert mir regelmäßig. Musik ist etwas was ich sehr liebe und wenn man etwas sehr liebt, dann verliert man sich darin und nach einer Weile muss man Abstand dazu nehmen um herauszufinden, ob man die Sache noch genauso liebt. Man muss wieder an den Ursprung zurück. Das war schon immer so. Manchmal wird es sehr schwierig, und man fängt an die Musik als einen Job zu betrachten und das habe ich nie gemacht, das verändert natürlich deine Einstellung dazu. Und das ist normalerweise der Punkt an dem ich eine Pause mache.
Wann hast du angefangen zu produzieren? Und siehst du Konflikte zwischen dem Auflegen und deiner Arbeit als Produzent?
Ich habe mit dem Produzieren angefangen als ich eine Familie hatte und da hat man leider nicht genug Zeit. So verlief meine Entwicklung auf diesem Gebiet recht langsam, aber ich genieße es trotzdem sehr. Ich habe die gleichen Konflikte, die andere Produzenten auch haben. Ich kann mich nicht davon befreien mich mit anderen Leuten zu vergleichen, ich frage mich manchmal ob ich besser bin als meine Freunde, und stelle mein Selbstvertrauen in Frage, aber das ist normal...
Mit welchem Equipment arbeitest du? Genießt du den Arbeitsprozess?
Ich arbeite ausschließlich digital am Computer, ich bin eine Art Hippie und glaube an eine bestimmte Aura der Verkabelung. Ich mag es meine Spuren über einen Output laufen zu lassen um einen etwas raueren Sound zu erzielen, das kann man auch sehr gut digital erreichen.
Für gewöhnlich genieße ich das Produzieren und denke, alles was ich mache ist toll und dann gibt es Phasen in denen ich es hasse und etwas neues machen möchte, aber nicht kann und dann wird es etwas schrecklich und ich muss mich aufraffen... aber das ist typisch für den kreativer Prozess.
Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Gibt es anstehende Projekte?
Diesen Oktober werden wir die zweite Tanstaafl Planets Sublabel-Serie „DRED" veröffentlichen, auf der sehr interessante Musiker vertreten sein werden u.a. Henning Baer... . Ansonsten gehe ich zurück ins Studio und sehe was passiert.
Vielen Dank für das Interview.




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